By Shigeru Taguchi
Der späte Husserl spricht von dem ,Ur-Ich’ als dem Ich, das der transzendentalen Intersubjektivität in einem gewissen Sinne vorangeht. Dies besagt aber nicht, dass es ein solipsistisches Ich wäre, das dem Anderen einseitig voranginge. Der Terminus ,Ur-Ich’ zeigt vielmehr die Ursprünglichkeit einer asymmetrischen und irreversiblen Relation zwischen Ich und Anderem zugespitzt an. Um dies zu zeigen, befragt die vorliegende Untersuchung das erfahrende Bewusstsein, in dem das Ich sich selbst in einzigartiger Weise gegeben ist. Diese Selbsterfahrung ist uns im gewöhnlichen Leben allzu selbstverständlich, wir sind uns gewissermaßen allzu nahe. Wenn uns diese selbstverständlich gelebte Vertrautheit mit uns selbst als Ur-Ich, als absolutes Medium aller Erfahrung, in einer philosophischen Reflexion eigens vor Augen gestellt wird, erscheint sie uns fremdartig. Die vorliegende Arbeit versucht, die Fremdartigkeit des Phänomens des ,Ur-Ich’ verständlich zu machen, indem sie erstens Husserls Radikalisierung der Epoché nachvollziehbar macht, indem sie zweitens das Phänomen der intentionalen Modifikation (bzw. der ursprünglichen ,Monadisierung’ des Ich) eingehend analysiert und drittens die Bedeutung der apodiktischen Evidenz aus einer neuen Perspektive herausarbeitet.
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15 Oder: 10 Zu diesem Zweck der Skepsis vgl. XXV, 15. Zum Verhältnis von ‚Prämisse’ und ‚Voraussetzungslosigkeit’ vgl. Mat III, 89 Anm. 1, 90; XXIV, 379; Rosen 1977, 140ff. 12 Vgl. XXIV, 179; II, 29. 13 Vgl. Mat III, 191; XXIV, 187, 193; II, 29. 14 Vgl. Mat III, 88; XXIV, 180, 188, 194. 15 Vgl. XXIV, 397f. 16 Es ist zu bedenken, daß man sich auch unbemerkt in eine solche widersinnige Argumentation verwickeln kann: „Es gibt nicht nur einen bewussten, offen eingestandenen, sondern auch einen unbewussten Skeptizismus” (Mat III, 87).
2 Dabei werden die Texte herangezogen, die etwa von 1902 bis 1910 entstanden sind, als sich vor allem der Begriff der phänomenologischen Reduktion herauskristallisierte. Zur Bedeutung der betreffenden Schaffensphase sei Mohantys treffender Hinweis angeführt: „As a matter of fact, the years 1905-10 are the years during which he makes the most important discoveries of his life, discoveries which determined the rest of his thinking” (1995, 57). Man kann auch die Zeit etwa von 1902 bis 1905 hinzufügen, in der das Selbstverständnis der Phänomenologie eine zunehmende Klarheit gewinnt und damit die anschließenden ‚Entdeckungen’ unmittelbar 23 24 Kapitel II Erstens soll klargemacht werden, daß der ‚non-egologische’ Charakter der frühen Phänomenologie kein bloßes Defizit bedeutet, sondern die Konsequenz einer radikalen Erkenntniskritik und einer sich daraus ergebenden notwendigen ‚Reinigung’ der phänomenologischen Gegebenheitssphäre darstellt.
In einer solchen Einstellung kann die Weltgewißheit als solche nie thematisch werden, da sie der betreffenden Einstellung als Basis vorausgeht. Die universal-transzendentale Reduktion ist darauf gerichtet, diese ursprüngliche Selbstverständlichkeit der ‚Welt’ als zu bedenkende Unverständlichkeit zu enthüllen, um nach ihrem ‚Sinn’ fragen zu können. Dieses Problembewußtsein wird auch aus folgender Manuskriptstelle deutlich: „Ich betätige radikale Vorurteilslosigkeit, indem ich zurückfrage nach der Urstätte aller meiner Urteile, aller meiner selbst erworbenen oder traditionell übernommenen und schließlich auch der mir durch Unausdrücklichkeit zunächst verborgenen und mich doch bestimmenden Selbstverständlichkeiten, deren universaler Titel die Welt ist” (Mat VIII, 41).